Die Kime-no-Kata wird auch als Shinken-shobu-no-Kata bezeichnet (Kata für den Kampf auf Leben und Tod) und besteht aus zwei Gruppen: Idori (Techniken im Sitzen) und Tachiai (Techniken im Stand).
Das Verstehen und die Ausführung dieser Kata setzen ein gutes Wissen um alle Techniken des Judo, insbesondere des Würgens und der Hebel und ebenso der Selbstverteidigung durch Tritt- und Schlagtechniken voraus.
Beim Studium der Kata der Entscheidung ist Folgendes zu beachten:
Auf Ukes Angriffe reagiert Tori durch:
- Abwehren (Weiter-, Umleiten, Auffangen, Abfangen) und/oder dem Angriff ausweichen (Tai-sabaki)
- Schlagen oder Treten, wobei ein Schrei (Kiai) ausgestoßen wird, um den Gegner zu erschüttern
- Ausführen des endgültigen Atemi, Werfen oder Übernahme der Kontrolle, sei es durch Hebeln der Gelenke oder durch Würgen
Tori ergreift niemals die Initiative. Er wartet gelassen, den Körper entspannt, aber mit ständig wachsamem Geist und unternimmt nichts, als auf den Angriff Ukes zu reagieren, dies dann aber mit aller Entschiedenheit.
Auf diese Weise ergibt sich folgender Rhythmus für die Kime -o-Kata:
- Tori und Uke konzentrieren sich vor jeder Technik während einiger Sekunden
- Uke greift plötzlich und heftig an
- Tori wehrt noch schneller und entschiedener ab und verteidigt
- Tori beherrscht Uke während einiger Augenblicke völlig
- Dann gibt Uke durch zwei- oder mehrmaliges Abklopfen auf; ausgenommen in den Techniken, die mit einem Wurf, einem Stoß (Schlag) oder Tritt abschließe
Kime no Kata ist die Kata des wirklichen Kampfes, deren Atmosphäre durchdrungen ist von jenem „Geist der Entscheidung“ (Kime), der eine Technik beseelen muss, wenn es das angestrebte Ziel ist, die lebenswichtigen Punkte des Gegners anzugreifen, um ihn sicher zu besiegen.
Quelle:
Deutscher Judo-Bund (Hrsg.): Begleitheft zum Dan-Prüfungsprogramm. Ein Nachschlagewerk zu verschiedenen Themen der Dan-Prüfungsordnung im Deutschen Judo Bund e.V.
URL http://www.judobund.de/fileadmin/_horusdam/487-Begleitmaterial_DanPO_DJB_Mai2011.pdf Stand 02.07.2015, S. 108.
Der Inhalt wurde leicht verkürzt und ergänzt.
verfasst von Astrid Czymara